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Für die Redaktionsfavoriten begeben wir uns heute auf literarische Reisen. Neue Wege werden eingeschlagen, unbekannte Welten erobert und interessante Entdeckungen gemacht. Die Persönlichkeiten, die uns dabei begegnen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch egal ob fantastisches Epos, dramatische Erzählung oder augenzwinkernder Reiseführer – eines haben sie alle gemeinsam: mit jeder Seite öffnet sich der Horizont ein Stückchen mehr.

In diesem Sinne: Auf in neue literarische Welten!

Nico: „Das Spiel der Götter“ von Steven Erikson

Steven EriksonNicht nur bei „Game of Thrones“ („Das Lied von Eis und Feuer“) taucht man leicht in die Wagnisse zahlreicher Protagonisten ein und begleitet Wesen aus einer rustikalen Welt bei ihren geistreichen Diskrepanzen. Eriksons High-Fantasy-Reihe enthält ebenso viele verworrene Handlungsstränge und entzückt mit ausgefeilten Persönlichkeiten, die mich mit ihrer Komplexität tief in die Welt von Genabackis entführen konnten. Obwohl die Magie eine wesentliche Rolle in dieser ausgeklügelten Welt spielt, stehen die Reaktionen der Charaktere im Vordergrund, so dass es ein Genuss ist, die Motivationen kennenzulernen und die aufkommenden Rätsel zu entschlüsseln.

Die Handlung startet mit dem Vormarsch des malazanischen Imperiums, das die freien Städte zu erobern versucht. Dabei nehmen auch uralte mystische Wesen erneut Einfluss auf das Geschehen und selbst die Götter verfolgen nun wieder eigene, koverte Ziele in der Welt der Menschen. Ein wahrhaft tiefgründiger Epos, der den Leser meisterhaft auf seine Reise mitnimmt.

Svea: „Ausflug der toten Mädchen“ von Anna Seghers

"Ausflug der toten Mädchen" von Anna SeghersSchon die ersten Zeilen von Anna Seghers‘ Erzählung „Ausflug der toten Mädchen“ entführen den Leser in die Fremde: Er findet sich in der kahlen und gleichzeitig wilden Landschaft Mexikos wieder, nur um wenige Seiten später, wieder den Heimweg und gleichzeitig eine Zeitreise anzutreten: Der Staub Nordamerikas lichtet sich und enthüllt das Grün des Rheinlands. Aus der geschwächten, deutschstämmigen Erzählerin in Mexiko ist ein junges Mädchen auf einem Schulausflug geworden. Auf dem Weg, den Rhein entlang, taucht der Leser ein in die vom Krieg geprägte Lebensgeschichten ihrer einstigen Klassenkameraden: Otto Fresenius, der schlaksige 17-Jährige beispielsweise, kann seine Augen nicht von Marianne lassen, doch noch im ersten Weltkrieg wird ein Geschoss seinem jungen Leben ein Ende setzen. Marianne wiederum, weicht ihrer besten Freundin Leni nicht von der Seite. Noch ahnt keiner, dass sie sie einst verraten und damit den Nazis ausliefern wird.

Der Name der Erzählerin enthüllt letztlich: Die Autorin selbst ist es, Anna Seghers alias „Netty“, die im Exil in Mexiko ihre eigene Berührungspunkte mit dem Krieg aufzuarbeiten versucht. Sie hat den Leser mitgenommen, auf eine sehr persönliche, traurige Reise zu sich selbst, die ihm die Dramatik persönlicher Schicksalsschläge vor Augen führt.

Christina:“Ich bin kein Berliner: Ein Reiseführer für faule Touristen“ von Wladimir Kaminer

Bildschirmfoto 2016-07-29 um 21.18.58Meine literarische Reise führt mich in nicht ganz so unbekannte Gefilde. Als gebürtige Berlinerin, habe ich viel Literatur zur Auswahl, die sich mit meiner Heimat beschäftigt oder deren Handlung zumindest in Berlin spielt. Hin und wieder lese ich trotzdem und vor allem aus Neugier auf die Sicht des Autors auf die Stadt, gerne Romane über die deutsche Hauptstadt.

Wladimir Kaminer erzählt so treffend über Berlin wie kein Zweiter. In „Ich bin kein Berliner: Ein Reiseführer für faule Touristen“ schafft er den Spagat zwischen unterhaltsamen Anekdoten und wirklich interessanten Tipps für Berlin(-Neu-)Entdecker. Die Eigenarten der Hauptstädter sind nicht nur perfekt herausgearbeitet worden, sondern auch mit einem ironischen Augenzwinkern, äußerst lesenswert verpackt. Ganz klar der beste Reiseführer, den ich je gelesen habe – und mein Favorit zum Thema „Reisen in literarische Welten“.

 

Habt ihr auch einen Favoriten zum Thema?

Auf Anjas Speisekarte stehen überwiegend alte Schinken aus vergangenen Jahrhunderten: gut abgehangen, manchmal etwas zäh, doch immer eine vollmundige Angelegenheit. Dazu gönnt sie sich ab und zu ausgesuchte Tropfen der aktuellen Literaturlese: mal trocken-humorig, mal feinherb-gesellschaftskritisch. In ihrer Rubrik Litopian Life geht es um alles, was das Leben als Büchernarr (noch) schöner macht. Manchmal schauen hier auch prominente Bücherfreunde vorbei um von ihren Reisen durch das bunte Universum der Literatur zu berichten.

One Comment

  1. […] die Idee für eine neue Ausgabe der Redaktionsfavoriten geboren. Nach tierisch guten Büchern und neuen Wegen in andere Welten kommen hier drei unserer Lieblinge zum Thema »Zahlen […]

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