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Mit Metro 2033 von Dmitri Glukhovski behandeln wir heute eine spezielle Gattung von Dystopie: den Endzeitroman. Dieses Genre beschreibt die Situation in einer Postapokalypse, meist mehrere Jahre oder Generationen nach dem eigentlichen Weltuntergang. In Metro 2033 wurde dieser durch einen Atomkrieg eingeleitet. Menschliches Leben ist auf der Erde seither, aufgrund der hohen radioaktiven Strahlung, nicht mehr möglich. Überlebt haben lediglich diejenigen, die es rechtzeitig in die als Notfallbunker konzipierten Metro-Stationen von Moskau geschafft haben. Die Stationen sind durch die U-Bahntunnel miteinander verbunden und bilden so eine unterirdische Zivilisation.

Glukhovski bedient sich für seinen Roman an wirklich existierenden unterirdischen Schutzräumen. Während des kalten Krieges wurden in vielen Ländern U-Bahnstationen als Notfallbunker errichtet oder umgebaut. So auch beispielsweise in Berlin, wo man diese in Führungen besichtigen kann. Das Wissen um die Existenz dieser Anlagen, gepaart mit der „Was wäre wenn“-Frage ergibt den Weltentwurf für Glukhovskis Roman. Was wäre wenn es wirklich einen atomaren Weltkrieg gegeben hätte und sich Menschen in diese Bunker retten konnten? Auf diese Weise lassen sich aus allen möglichen Dingen dystopische Weltentwürfe erdenken. Was wäre wenn die Nazis den zweiten Weltkrieg gewonnen hätten? Was wäre wenn die DDR den Systemkampf gegen die BRD gewonnen hätte? Wie würde eine islamistische Weltordnung aussehen? Man nehme sich die Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt und fügt ein Detail hinzu, lässt eines weg, vergrößert oder verringert einen Einfluss. Fertig ist eine neue Welt.

Diese Welt benötigt aber noch eine Geschichte. Im Fall von Metro 2033 hat sich der Autor für das klassische Konzept der Heldenreise entschieden. Der junge Protagonist Artjom stammt aus einer entlegenen und relativ unbedeutenden Station. Diese wehrt sich gegen das Eindringen der mutantenartigen Menschen, welche durch einen Fehler von Artjom erst den Zugang zum Tunnelsystem erlangten. Artjom fühlt sich verantwortlich, weiß jedoch nicht was er tun soll. Bis die für die Heldenreise übliche Figur des Mentors, in Form des erfahrenen Soldaten Hunters. Dieser schickt Artjom auf eine Reise durch die facettenreichen Stationen und Tunnel zum zentralen Stationsverbund, um Hilfe zu holen. Durch diese Reise entwickelt sich der Charakter des Protagonisten in einem spannenden Abenteuer weiter und wir lernen dabei gleichzeitig die Welt von Metro 2033 kennen.

Als kritischer Geist, aber auch Träumer reihen sich in seinem Bücherregal vor allem Dystopien, Gesellschaftskritiken sowie Werke des Science-Fiction-Genres aneinander. Darüber hinaus drängen vereinzelt Fantasy-Geschichten in die RegalWelten. Mit Vorliebe denkt Michael sich zudem eigene Geschichten aus und ist somit sowohl in der SchreibWelt als auch im Dystopiebereich auszumachen.

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