Das Werk „New York 1999“ von Harry Harrison thematisiert die Überbevölkerung und die daraus resultierenden Folgen für die Menschen. Harrison griff das Thema bereits 1966 auf, bevor das Problem der Bevölkerungsexplosion in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Seine Motivation erklärt der Autor wie folgt:
„Im Jahre 1950 verbrauchten die Vereinigten Staaten mit nur 9,5 Prozent der Weltbevölkerung 50 Prozent der Rohstoffe auf der Erde. Dieser Prozentsatz steigt ständig an, und bei der gegenwärtigen Wachstumsrate werden die Vereinigten Staaten binnen fünfzehn Jahren über 83 Prozent der Jahresproduktion aller Rohstoffe der Erde verbrauchen. Wenn die Bevölkerung im gleichen Maßstab weiter wächst, wird dieses Land zum Ende des Jahrhunderts mehr als 100 Prozent der Erdrohstoffe benötigen, falls der derzeitige Lebensstandard gehalten werden soll.“
Mit dieser These im Kopf entwirft Harrison eine Welt, in welcher die Ressourcen zur Neige gehen. Wenige Superreiche können sich ein Leben in Saus und Braus leisten, während es dem Großteil der Bevölkerung an allem mangelt. Neben den grundsätzlichen Bedürfnissen wie Nahrung, medizinische Versorgung und Wasser, fehlt es vor allem auch an Platz.
In der mit 35 Millionen Einwohnern völlig überfüllten Stadt New York verbindet der Mord an dem Ganoven Mike O’Brien die beiden Handlungsstränge. Auf der einen Seite begegnen wir dem 18-jährigen Billy Chung, der nur versucht, irgendwie über die Runden zu kommen und bei einem Einbruch versehentlich die Tat begeht. Auf der anderen Seite treffen wir auf den Polizisten Andy Rusch, der den Fall lösen soll und sich dabei in die Witwe des Opfers verliebt.
Harrisons Geschichte verdeutlicht vor allem zwei Aspekte: Zum Einen lässt sich die Situation im fiktiven New York des Autors auf unsere globalen Verhältnisse übertragen. Die Menschen in der westlichen Hemisphäre verbrauchen die Ressourcen der Welt für teilweise überflüssigen Schnickschnack, während es in vielen Regionen der Erde an den elementarsten Grundgütern mangelt. Zum Anderen zeigt das Buch die Entwicklung eines Landes, welches an dem unbedachten und verschwenderischen Umgang von Ressourcen zugrunde geht.