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Cinelit_Break-my-heart-1000-times

Nach einem apokalyptischen Ereignis mischen sich Geister unter die Lebenden. Die 16-jährige Veronica tut sich mit ihrem Schulkameraden Kirk zusammen, um hinter das Geheimnis der zumeist passiven Abbilder Verstorbener zu kommen: Warum tauchen sie wo auf und weshalb ändern manche ihr Verhalten von Zeit zu Zeit? Was als harmloses Forschungsprojekt beginnt, wird zur Bedrohung und letztlich steht gar Ronnies Leben auf dem Spiel.

Ein zweifelsfrei spannender Plot: Aus unerfindlichem Grund erscheinen mehr und mehr Geister, die Szenen aus ihrem Leben nachzuspielen scheinen und innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden – nur um am nächsten Tag wieder aufzutauchen und das Schauspiel zu wiederholen. Man braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, wie die Menschheit reagieren: Angst und Forschungsdrang machen sich breit. So auch bei den Protagonisten im Roman von Daniel Waters. Doch konzentriert sich Waters nicht etwa auf den interessanten Umstand der Verschmelzung von Dies- und Jenseits, sondern verquickt die Fantasy-Kulisse mit Elementen eines Liebesromans. Wie entscheidend der Romantikaspekt für ihn ist, verrät schon der Titel des Romans: „Break my heart1,000 times“.

We were sixteen, and although the world tells you taht sixteen is too young to fall in love, we knew that we were.

Doch auch als Kriminalroman im weitesten Sinne könnte man Waters Werk bezeichnen. Der Autor wollte spürbar zu viel und gibt dem Leser dadurch zu wenig: Das Buch wird leider keinem der Genres gerecht. Die Geister bleiben weitestgehend unerforscht, die eingeflochtenen Liebesgeschichten sind nur störendes Beiwerk und die Lösung des Kriminalfalls liegt von Anfang an auf der Hand. Der unangekündigte Perspektivwechsel stimmt ebenso missmutig: Ständig wird der Lesefluss unterbrochen, weil man als Leser rätseln muss, wer gerade Erzähler ist, Mensch oder Geist.

I feel as though I`m coming apart, that whatever it is that allows me a consciousness is beginning to fray and decay.

Die Verfilmung hat sich umso mehr gelohnt: „I still see you“, zu sehen bei Amazon Prime Video, denkt die Geschichte weiter, lässt lästige Schwärmereien außen vor und sorgt stattdessen durch falsche Fährten für Spannung. So selten auch ein Buch von ihrer Verfilmung übertroffen wird – hier ist es ohne Zweifel der Fall. Nicht nur nutzt Regisseur Scott Speer gekonnt den filmerischen Kniff, Mensch und Geist optisch nicht zu unterscheiden, was mehrfach für Aha-Momente sorgt. Auch zeigt er Hauptfigur Ronnie – im Buch Schwarm der ganzen Schule – von einer menschlicheren Seite: Vom Hochglanz-Cheerleader mit einem untoten Schwarm in ihrem Badezimmer wird sie im Film zum lebensechten Sonderling, verfolgt von einem beängstigenden Besucher. Letzterer wird gar zur Schlüsselfigur, indem er hilft, die wichtigste Frage der Geschichte zu beantworten, die im Buch bis zuletzt offen bleibt: „Warum wandeln Geister auf Erden?“. Einzig die Figur des Lehrers, August Bittner – ebenfalls eine zentrale Rolle in Buch und Film – ist eine Schachstelle des Films. Er ist zu glatt geraten und dadurch nicht etwa weniger verdächtig, sondern nur künstlich.

Fazit – Break my heart 1,000 times

Der Film punktet ganz eindeutig in diesem Vergleich: Während das Buch schon tausend Mal erzählte Teenager-Romantik in den Mittelpunkt rückt und Spannungsmomente zu schnell verpuffen lässt, erzählt das Buch, die Geistergeschichte, die der Plot verspricht. Der Zuschauer wird kurzweilig unterhalten und anders als im Buch bleiben kaum Fragen offen.

Neben der Welt der Literatur ist sie auch im digitalen Zeitalter zu Hause. Auf der heimischen Couch bevorzugt Svea den Klassiker aus Papier, unterwegs greift sie nach aktuellen Krimis im E-Book-Format. Doch auch den neuesten Blockbuster im Kino gilt es nicht zu verpassen. In der Rubrik CineLit vereint sie beide Welten.

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